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Die Anfänge der Firma Kiener

Kiener und Pastorini

Die Firma Kiener und Frau Kieners Botschaft

einige Kiener Artikel

Die Anfänge der Firma Kiener

Die Gründung der Firma Kiener geht zurück auf das Jahr 1973. Frau Kathrin Kiener war bis zu diesem Zeitpunkt selber lange als Kindergärtnerin beschäftigt gewesen. Sie verschönerte und dekorierte die Räume mit ausgefallenen Illustrationen beliebter Kindermotive wie Fahrzeuge, Tiere und andere von Kindern liebgehaltene Dinge, und auch die von ihr gestalteten Spielzeuge brachten sie in besonders engen Kontakt mit den Kindern. Nicht nur bei den Kindern stoßen ihre Spielzeuge auf Begeisterung, sie sind auch bei den Erwachsenen sehr beliebt. Als der Wunsch, eigene Spielzeuge zu kreieren, in ihr immer größer wird, verlässt sie schließlich 1973 den Kindergarten, um auf dem Kunsthandwerker- Markt ihre Spielsachen zu verkaufen.

Das erste Spielzeug, das sie selber herstellt, ist der Hampelmann Pierot. Ausgesägt mit einer Laubsäge, abgeschliffen und bemalt von Hand, ist er in der Tat noch echte Handarbeit. Als nächstes folgen Puzzle aus Holz, bei denen ein Bild auf eine Holzplatte gemalt und anschließend mit einer Laubsäge in die einzelnen Puzzleteile zersägt wird.

Als dann 1973 einige Spielzeuge soweit fertig gestellt sind, fährt Frau Kiener nach Zürich, um dort mit dem Verantwortlichen für einen Kunsthandwerker-Markt zu sprechen, bei dem junge Künstler ihre eigens dafür hergestellten Produkte verkaufen können. Dank ihrer starken Überzeugungskraft gelingt es ihr, in einer Ecke des Marktes einen kleinen Stand anzumieten. Veranstaltet wurde der Markt immer donnerstags und samstags, und Frau Kiener erfreute sich ob ihres einnehmenden Charakters und ihres warmen Humors schon bald großer Beliebtheit bei allen Besuchern. Der handbemalte Hampelmann Pierot wird zu einer kleinen Berühmtheit auf dem Markt, und die Tage, an denen sie sich voll und ganz auf die Spielzeugproduktion konzentrieren konnte, setzten sich fort.

Ausgestattet mit dem Selbstbewusstsein, sich so in der Welt des Spielzeugs behaupten zu können, begibt sie sich auf die Suche nach einer Werkstätte, wo sie ihre Spielzeuge fertigen lassen kann. Sie entscheidet sich für das Werk & Wohnhaus zur Weid im Kanton Zürich. Es bietet sozial und psychisch beeinträchtigten Frauen und Männern geschützte Arbeitsplätze in den eigenen Betrieben und betreute Wohnplätze in der Hausgemeinschaft. Auch später lässt sie nicht von ihrem ursprünglichen Prinzip ab und lässt auch heute noch, nach mehr als 30 Jahren, ganz ohne eine eigene Fertigungsstätte zu besitzen, unverändert ihre Spielzeuge von Subunternehmen produzieren, um in aller Ruhe und Unabhängigkeit ihren künstlerischen Gedanken freien Lauf zu lassen und neue Spielzeuge ganz nach ihrem Gefühl entwickeln zu können.

1976 stellt Frau Kiener zum ersten Mal ihre Produkte auf der Spielwarenmesse in Nürnberg aus. An dem Stand, der gerade mal so lang wie ein Messe-Tisch war, trifft Nikitiki zum ersten Mal 1978 auf Frau Kiener, und es sollte der Beginn einer langen Freundschaft und Zusammenarbeit sein.



Frau Kathrin Kiener

Kiener und Pastorini

IIm schönen Zürich, gelegen am Ufer der Limmat, findet sich Pastorini. Das außergewöhnliche Spielzeuggeschäft fällt gleich durch seine roten Fensterrahmen auf, und nicht nur die Züricher schätzen es, es ist auch stets überfüllt mit vielen Touristen. Im Erdgeschoss finden sich Holzspielzeuge, Puppenhäuser und Puppen, im Untergeschoss Dreiräder und andere Großspielzeuge. Bilderbücher, Baukästen und Spiele gibt es im 1. Stock dieses besonderen Spielzeugladens. Auch gerade für Kleinkinder-Spielzeug ist Pastorini ein Geschäft mit einem ausgesprochen hohen Standard. Der Einfluss, den Herr Pastorini, der vor mehr als 50 Jahren die Firma gründete, bei den Messen während seiner aktiven Zeit hatte und die Bedeutung seiner Wahl bestimmter Hersteller, ist auch heute noch legendär.

Seine Beurteilung eines Spielzeugs war richtungsweisend, und wenn ein Hersteller ein neues Produkt auf der Messe vorstellte und dieses dann von den kritischen Augen Pastorinis entdeckt wurde, konnte man verstehen, warum sich bei diesem Hersteller stets lange Schlangen bildeten. Zu der Zeit, kauft Pastorini bei ihr gleich fünf Pierot Hampelmänner, was für Frau Kiener von großer Bedeutung werden sollte. Frau Kiener, die sich nunmehr voll und ganz auf das Produzieren von Spielzeugen konzentrieren will, schöpft aus dieser Begegnung großen Mut. Heute, nach mehr als 30 Jahren sind über Pastorini unzählige Spielzeuge Kieners in die Hände der Kinder gelangt. Man kann wohl sagen, dass die enge und freundschaftliche Zusammenarbeit Kieners mit Pastorini viel dazu beigetragen hat, dass sie sich als Spielzeug-Designerin durchsetzen und etablieren konnte. Pastorini, dessen Geschäftsleitung mittlerweile von der Tochter Christa übernommen wurde, zählt heute zu den besten Spielzeuggeschäften der Welt. Auch das Design des Geschenkpapiers zur Eroeffnung des wunderschoen umgebauten Ladens stammt aus dem Hause Kiener.




Herr Pastorini


Pierot Hampelmänner


Die Firma Kiener und Frau Kieners Botschaft

Die meisten Spielzeuge werden unverändert im Werk & Wohnhaus zur Weid hergestellt. Dort können die Bewohner, in Vorbereitung auf ihre Rückkehr in die Gesellschaft, ganz ohne Zeitdruck in ihrer eigenen Geschwindigkeit an den unterschiedlichsten Projekten mitarbeiten. In dieser Umwelt, wo der Mensch und nicht das Geld im Mittelpunkt steht, arbeiten mehr als 50 Leute eigenverantwortlich. Ruhig, in eigenem Tempo und mit einem zutiefst zufriedenen Ausdruck sind sie bei der Arbeit. Hier, wo es einen freundlichen und sauberen Freiraum für den Einzelnen gibt, ist eine Umgebung in der sie neu erfahren können, was es bedeutet, Würde und Stolz zu besitzen. Das größte Anliegen der Angestellten dieser Einrichtung und der Verantwortlichen der Betriebsstätten ist es, der Fürsorge um den Einzelnen die oberste Priorität zu geben und die Schwachen zu schützen, die sich alleine in der Gesellschaft nicht zurecht finden. Bei einem Besuch im Jahre 2000 erklärte uns Herr Kunzli: „Damit unsere Arbeiter bei der Produktion nicht unter Zeitdruck kommen und in Stress geraten, füllen wir unsere Lager schon bevor die eigentliche Bestellung eingeht. Wir haben sogar jemanden, der eigens dafür verantwortlich ist, jede einzelne Karte des Kiener Memory, das nach Japan geht, zu überprüfen. Seine Aufgabe ist es, jeden Tag die Karten sorgfältig zu überprüfen, fehlerhafte auszusortieren und sie dann in Sets zu sortieren“. Daher auch an seinem Arbeitsplatz der Berg an neuen Kiener Memories mit der Aufschrift „200 Stück nach Japan“, obwohl die letzte Lieferung gerade erst fertiggestellt und versandt wurde,

Gleich neben der Betriebsstätte befinden sich die Wohnräume, und auf dem Speiseplan der in herrlicher Natur liegenden Einrichtung mit selbstverwalteter Landwirtschaft stehen unter anderem Obst und Gemüse aus eigenem Anbau und frischer Fisch aus einem benachbarten Teich. Die Mahlzeiten werden stets von den Angestellten der Kantine frisch und mit viel Liebe zubereitet. Gleich vor der Werkstatt ist ein Bienenstock, im Garten halten zwei Hunde ihren Mittagsschlaf und vor dem Fenster erstrecken sich Weinreben. Dieser Einrichtung, wo die Zeit in dem milden Schweizer Sommer so viel langsamer zu vergehen scheint, entspringen die wunderbaren Spielzeuge von Frau Kiener und beweisen, auf welch wundervolle Weise eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Designer und Hersteller entstehen kann.
Im aktuellen Programm der Firma Kiener, finden sich hauptsächlich die Artikel, die bei o.g. Hersteller gefertigt werden, dazu kommen Artikel von anderen Lieferanten, so zum Beispiel Drechslereien, Druckereien etc. und schließlich Produzenten, die über Lizenzvereinbarungen die Entwürfe von Frau Kiener verwenden. Der Versand wird über ein Büro und Lager in Zürich geregelt und befindet sich in einem Gebäude, das man von der Kirche angemietet hat. Gut organisiert, hell und geräumig präsentiert sich die Versandzentrale, und die Bestellungen eines Monats werden hier gesammelt und bei Bedarf von der Schreinerei angefordert. Hier sind zwei Mitarbeiterinnen beschäftigt, die nahezu den gesamten Versand an die Einzelhändler in Europa organisieren. Die großen Lieferungen, wie bspw. nach Japan, werden hier für den Versand fertig gemacht und anschließend von einer Spedition abgeholt. Ganz nach Schweizer Art arbeitet man hier einfach aber sehr effektiv.
Mittlerweile sind schon mehr als 80.000 Spielzeuge von Frau Kiener in die Hände der Kinder gelangt, und denjenigen, die gezielt nach schönem und besonderem Holzspielzeug suchen, ist der Name Kiener ein Begriff. Und das, obwohl die Fa. Kiener von einer überraschend kleinen Belegschaft geführt wird. Aber gerade das zeigt ja auch, dass sich selbst eine noch so kleine Firma, wenn sie denn derart gute Arbeit leistet, weltweit einen Namen machen kann.
Aber auch die Arbeit Frau Kieners als selbständige Designerin darf nicht vergessen werden. So findet sich beispielsweise ihr von der Schweizer Firma Naef produziertes Kiener-Mosaik in einem japanischen Lehrbuch zur Kunsterziehung wieder. Auch das Design des Packpapiers des Schweizer Heimatwerkes, einer Ladenkette, die in jeder größeren Stadt in der Schweiz zu finden ist und nur mit heimischem Kunsthandwerk handelt, war jahrelang ein Kiener Entwurf. Mittlerweile erhält sie sogar von konkurrierenden Firmen Design-Aufträge.



Frau Kieners Worte

„In der Welt der Kinder gibt es keine Grenzen. Durch meine Arbeit als Spielzeug Designerin habe ich in den letzten 30 Jahren sehr vielen Kindern und Erwachsenen Freude machen können. Ich zeichne, was ich fühle, übertrage es auf Holz und so kann ich mit vielen Menschen in aller Welt zusammenarbeiten. Ein solches Leben ist genauso eine herrliche Überraschung und eine große Freude für mich wie eine Spinne, die ihr Netz fertiggemacht hat und sich freut, daß sie davon leben kann. Ich werde weiter mein bestes Tun, um meine Welt zu erweitern.“

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